Homesick or the grass is always greener on the other side

Hallo zusammen.

Heute schreibe ich auf Deutsch, da es mir gut tut. Schon die letzten Tage befinde ich mich in einer etwas trüben Stimmung und ich vermisse meine Heimat. Und da zu meiner Heimat auch Deutsch sprechen gehört, wird dieser Post in Deutsch verfasst…. Ich bin im Moment aber auch allgemein am überlegen meine Posts in Zukunft in Deutsch zu schreiben, mal schauen… 

Ich bin mittlerweile seit beinahe drei Monaten in Kenia. Das ist noch nicht sonderlich lange, aber auch nicht sonderlich kurz. Auf jeden Fall ist bald die Halbzeit meiner Zeit hier angekommen. Bevor ich aber nach Hause fliege, werde ich noch eine spannende Reise nach Südafrika unternehmen und auch noch eine Weile hier in Kenia arbeiten.

Die letzten Tage merke ich, dass ich immer öfter niedergeschlagen bin. Nicht so stark, dass ich da sitze und mir die Hände über den Kopf zusammenschlage und mich im Bett zurück ziehen möchte, aber so dass ich merke meine Fröhlichkeit verschwindet immer mehr. Ich vermisse einfach mein Zuhause. Dabei ist es nicht dieses klassische Heimweh, einfach Heim zu wollen…sondern ich merke einfach das ich genug habe. Ich habe das Gefühl viel erlebt zu haben, viel mitbekommen zu haben und eigentlich würde es mir jetzt reichen und ich könnte mich einem guten Gefühl meine Koffer packen und wieder nach Hause fliegen.


Ich vermisse einiges. Besonders natürlich meine Freunde und Familie, aber dank Email und Telefon hält sich das in Grenzen und macht es weniger schlimm als vor der Reise befürchtet. Andere Sachen fallen dafür ganz weg und lassen sich auch nicht ersetzen…

Besonders aber vermisse ich mein eigenes Zuhause. Meine Wohnung, die ich mir liebevoll eingerichtet habe, an der die Sachen so stehen wie ich sie möchte, meine Bilder und Fotos hängen und meine Dekoration steht. Ich wohne hier in einem Haus das unsere Vermittlungsperson uns überlassen hat. Es ist sein Zweithaus, da er momentan wo anders wohnt. Ich bin unendlich dankbar für dieses Haus in dem wir umsonst wohnen dürfen, ich möchte mich nicht beklagen, wirklich nicht, weil ich es sehr zu schätzen weiss. Aber dennoch ist man Tag für Tag nur Gast, nichts in diesem Haus gehört mir, ich habe mit meinem Freund nur einen winzigen Schrank in dem ich meinen Sachen & Kleider versorgen kann und überall hängen Bilder und Fotos von unserer Vermittlungsperson und seiner Familie. Anfangs hat mich das nicht gestört, aber mittlerweile merke ich mehr und mehr dass ich mich gerne mehr einnisten würde, es mehr zu meinem Heim machen würde um mich hier mehr Zuhause und wohl zu fühlen. 
Ich bin überrascht was für eine grosse Rolle das doch spielt und das es so meine Gefühle beeinflussen kann. Mein Freund stört das z.B. weniger, aber ich war auch schon dafür diejenige die unsere Wohnung immer wieder neu dekoriert hat usw. 

Ich wäre jetzt unglaublich auf meiner kuschligen Coach Zuhause, würde das Herbstwetter geniessen, einen Kuchen backen und richtigen Kaffee mit Mandelmilch trinken. Ich hätte meine Wohnung wieder herbstlich dekoriert, hätte ein paar neue Herbst - Rezepte gekocht und zuvor die grosse Auswahl an Lebensmitteln im Supermarkt genossen, meine Sommerkleidung verstaut und die dickeren Sachen rausgeholt….

Bild von woman.at , es steht bildich für das kuschlige eigene Heim nach dem ich mich sehne, es ist nicht mein Foto oder meine Wohnung.
Stattdessen schwitze ich bei enormer Hitze, esse aus Frust ein paar ungeniessbare Afrikanische Kekse die ich davor nur finster betrachtet und nicht einen zweiten Bissen gewürdigt habe, schlürfe Kaffee der nicht nach Kaffee schmeckt und überlege was meinen „Blues“ mildern könnte…die typischen Tipps wie: „Verfolge weiter deine Hobbies“, fallen leider alle weg, da es hier nicht möglich ist…

Was habt ihr für Tipps bei Heimweh oder allgemeinen Blues?

Liebe Grüsse,

Krisi

8 Kommentare:

  1. wow, das hört sich alles super aufregend an, aber ist natürlich klar, dass du alles hier vermisst... aber hier bist du ja noch lang genug, genieß die zeit! viel spaß noch!:)

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  2. Hallo Krisi,
    bin jetzt durch Zufall in deinem Blogg gelandet.
    Hey, sei doch froh, dass du die Möglichkeit hast im Ausland zu arbeiten.
    Klar kann ich verstehen, dass du viel vermisst, aber ich habe dafür ständiges Fernweh und leider weder genug Urlaub noch genug Geld um dem nachzukommen.
    Kopf hoch und durch.....
    LG,
    Claudia
    Ich war übrigens auch schon mehrfach in Kenia (allerdings im Urlaub:-)) Grandiose Landschaft und sehr liebenswürdige Menschen.

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    1. Liebe Claudia
      Ich bin unglaublich dankbar dafür hier sein zu können, dass ist vielleicht in dem Post etwas ungüngstig rüber gekommen. Ich geniesse auch die Zeit, aber es ist sehr anders ob man Urlaub macht, oder wie ich mitten im Busch, eine Stunde entfernt vom nächst grösseren Dorf in einem winzigen Dorfchen wohnt und arbeitet;) Ich würde diese Erfahrung nie missen wollen, meine Entscheidung nicht Rückgängig machen oder auch nur einen Tagen früher heimgehen als geplant, aber manchmal überkommt einen einfach die Sehnsucht nach seinem alten Leben...Bei mir eben besonders nach meiner eigenen Wohnung, meinen eigenen Ort. Aber deswegen habe ich auch im Titel geschrieben, das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite..weil ich weis das ich Zuhause wieder vor andere Probleme gestellt werde und auch nciht alles gold ist;)
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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  3. Hi Krisi,
    kann ich ja schon verstehen.....wollte eigentlich auch nur ein bißchen dutzidutzi machen :-))
    LG,
    Claudia

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  4. Ich kann dich gut verstehen. Ich war auch 2 mal für ein Jahr im Ausland. Ich kann dir nur sagen Kopf hoch es wird besser. Die ersten Monate sind immer schwer. Man muss einfach immer beschäftigt bleiben, unternehme viel und entdecke deine neue Umgebung. Mir hat es auch immer geholfen recht wenig Kontakt zu zu Hause zu haben. Zuviel telefonieren hat das Heimweh nur verstärkt. Aber ich kenne auch viele die das brauchen und ihr Heimweh nur so überwinden können. Nach einer Weile wirst du aber merken dass das Heimweh weniger wird und dann vergeht die zeit einfach viel zu schnell.
    Liebe Grüße
    Rebecca

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    1. Das ist wahr, ich merke jetzt schon wie schnell die Zeit eigentlich vergeht, schon verrückt=)Ich halte auch nur mit meinen Freunden und Familie per Email Kontakt, weil Skypen mir auch eher schadet als hilft. Aber skypen funktioniert meist eh von der schlechten Internetverbingung her nicht;) Email schreiben längt mir voll kommen und gibt mir genau die richtige Nähe und Distanz...=)
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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  5. Hmm, schwierig. Dankbar zu sein wenn man sich unwohl fühlt ist schwer. Ich war auch schon mehrmals im Ausland und kann das Gefühl sehr gut nachvollziehen, sogar im Inland kenne ich das, wenn der persönliche Lebensraum fehlt. Ein bißchen Einnisten, egal wie klein es sein mag, würde vielleicht helfen.
    Ich finde toll, das dein Freund dabei ist, das würde mir sooo fehlen... :-)
    Kleine Rituale, die nur euch gehören, in der Fremde, könnten ein Stück Heimat sein.

    Alles Liebe

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    1. Liebe Sunnivah
      Ich freue mich über dein Verständnis, genauso so ist es, es ist einfach schwerer sich wohl zu fühlen wenn einen der persönliche Lebensraum fehlt, ein Zuhause! Ich versuche immer wieder mir kleine Nester zu schaffen, da aber der Besitzer des Hause fast wöchenentlich kommt und für eine Nacht bleibt, muss ich dann immer wieder alles wegräumen und in orginal Zustand bringen...deswegen habe ich es mittlerweile mehr oder weniger aufgegeben;)
      Nun ja, mittlerweile ist meine Laune wieder etwas gestiegen..ich denke das gehört einfach dazu, up and downs!
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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