Im Jetzt leben - 5 Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag

Hallo Zusammen

Ich habe vor einer Weile einen Beitrag mit dem Titel Still sein geschrieben. Damals habe ich mich das erste Mal bewusster mit dem Thema “Ruhe, Achtsamkeit und Bewusst wahrnehmen” auseinander gesetzt. Einmal damit angefangen, ist mir aufgefallen wie viel tiefer dieses Thema geht…Und genau darüber möchte ich euch heute schreiben und 5 Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag mit euch teilen. (Dieser Text wird kein Rezept beinhaltet, wem das also nicht interessiert, am Sonntag gibt es ein neues Rezept;))


Wann habt ihr das letzte Mal bewusst etwas wahrgenommen? Einfach nur den Klang eurer Schritte gelauscht als ihr Spazieren gegangen seid? Wirklich nur telefoniert und nicht neben her etwas anderes erledigt? Etwas gegessen und nicht nebenher gelesen, fernsehgeschaut oder überlegt was noch alles ansteht?

Also mir geht es fast immer so. Ich mache das nicht bewusst, aber es fällt mir sehr schwer mir nur auf eine Sache zu konzentrieren. Und ich bin mir ziemlich sicher das ich da nicht die Einzige bin…

Das schlimme ist, wenn wir mehrere Sachen gleichzeitig versuchen, machen wir keine davon richtig. Wir hören halbherzig zu und wischen dafür zeitgleich perfekt den Tisch. Oder wir hören richtig zu und wischen den Tisch halbherzig. Wir konzentrieren uns ganz auf eine Fernsehsendung und nehmen nicht wahr wie wir unser Essen hinunterschlingen, oder wir essen bewusst und sind genervt von der im Hintergrund laufenden Sendung. Es gibt so viele weitere Beispiele, die uns durch den Tag hindurch begleiten. Bei mir fängt das schon am Morgen an. Meistens laufe ich Zähneputzend durch die Wohnung und erledige nebenher andere Sachen. Sehr oft fällt mir dann auf, dass ich z.B. etwas in meine Tasche einpacke und dabei aufhöre meine Zähne zu putzen, weil ich beide Hände brauche oder mich so konzentriere. Schlussendlich brauche ich für beides länger, als wenn ich es einfach  nacheinander erledigt hätte. Wenn ich zu spät dran bin versuche ich im zügigen laufen meine Jacke zu schließen, was wirklich noch nie funktioniert hat. Das ganze führt dazu, dass ich beim Laufen immer langsamer werde, da ich mich darauf konzentriere endlich meinen Reisverschluss einzuhacken. Ich wäre im Endeffekt schneller, hätte ich die Jacke zuerst geschlossen und wäre dann los gegangen. Und beim Essen bin ich der wahre Meister. Wenn ich alleine esse fällt es mir so schwer wirklich nur zu essen, und nicht nebenher zu lesen, Fernsehzuschauen oder am Laptop zu sitzen. Oft esse ich dann so nebenbei und nehme es gar nicht bewusst wahr. 


Und das möchte ich ändern. Ich möchte im Jetzt leben. Ich möchte mich auf eine Sache konzentrieren, diese bewusst wahrnehmen und genießen. Wenn es euch auch (manchmal) so geht, dann schließt euch doch an. Hier sind 5 Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag. Ein toller Nebeneffekt ist das aufkommende Gefühl von Leichtigkeit und Ruhe. 
  1. Single-Tasking
    Dieser Punkt ist klar, aufhören mehrere Sachen gleichzeitig erledigen zu wollen. Single-tasking, nicht multi-tasking. Im Moment bleiben und sich auf eine Aktivität konzentrieren und spüren was dabei wahrgenommen wird. Besonders Spaß macht mir das in der Natur. Was höre ich? (Vögel, meine Schritte, den Wind…) Was spüre ich? (Kälte, den Wind, feuchte Luft…) Was sehe ich? (Ein verrostet Fahrrad…). Was rieche ich? (Gras, Die Küche anderer...). Es klingt leichter als es ist, sich wirklich nur auf den Moment zu konzentrieren, denn wir sind es gewohnt so vieles gleichzeitig zu tun und permanent in Gedanken zu sein. Unsere Gedanken rasen ständig, wir können sie auch nicht komplett stoppen. Aber wir können sie wahrnehmen und zur Seite legen. In eine Schublade bis wir uns weiter mit ihnen beschäftigen können. Es ist faszinierend was man alles wahrnimmt, wenn man sich wirklich nur auf eine Sache konzentriert. 
  2. Langsam essen
    Das fällt mir immer wieder schwer. Oft einfach weil ich nicht bewusst esse und manchmal weil ich das Gefühl habe noch 100 Sachen erledigen zu müssen. Dabei bringt es einen nicht weiter, im Gegenteil. Wir essen grö
    ßere Protionen, da dass Hungersignal mindestens 20 Minuten braucht bis es uns erreicht und wir uns befriedigt fühlen. Außerdem kann der Bauch das Essen viel schlechter verdauen und es liegt schwer im Magen. Und zu guter Letzt schmeckt das Essen auch viel weniger gut, oder wir nehmen es gar nicht wirklich wahr.  
  3. Hören und aufschreiben
    Kurz in Gedanken innehalten und sich im stressigen Alltag die Zeit nehmen und die Umgebung und seine Gedanken bewusst wahrnehmen. Das funktioniert ganz wunderbar beim Warten an der Ampel, beim Zug fahren oder vor dem Drucker stehend. Horcht auf eure Gedanken! Führen “Gleich muss ich das noch machen” und “Wenn ich Zuhause bin dann muss ich…” gerade wieder Schlagabtausch? Wie fühle ich mich dabei und was macht das mit mir? Für mich fühlt es sich immer wieder nach Stress und Lustlosigkeit an. Sobald ich aber diese Gedanken wahrnehme, kann ich mir eine Liste schreiben von denen Sachen die ich wirklich noch erledigen muss und die stressigen Gedanken damit zur Seite legen. Ich bin wieder im Hier und Jetzt, und nicht bei den Dingen die ich noch erledigen muss.
     
  4. 10 Minuten Pause vor dem zu Bett gehen
    Den Tag Revue passieren lassen. Was habe ich gemacht? Was hat mir Spass gemacht? Wo und wann habe ich mich gestresst gefühlt? Warum habe ich mich Stress gefühlt? Wofür bin ich dankbar? Nicht versuchen an morgen zu denken oder an Ziele die noch erreicht werden müssen. Wir leben hier und jetzt, die Zeit verfliegt sowieso schon schnell genug. Da kann ich mir ruhig 10 Minuten nehmen, und das nur für mich!
     
  5. Sport und Bewegung
    Mir hilft Sport unheimlich mich in das Hier und Jetzt (zurück) zu holen. Sei es beim Krafttraining, HIIT oder Yoga. Ich konzentriere mich auf die Übung, ich spüre meine Muskeln, ich konzentriere mich auf meine Atmung und ich spüre wie mein Herz rast. Das sind Minuten für mich. Manchmal machen sie nicht immer so Spaß, aber danach ist Kopf frei.  
Natürlich ist es wichtig sich Gedanken um die Zukunft zu machen, es ist herrlich mal in der Vergangenheit zu schwelgen und manchmal ist das Leben einfach zu chaotisch, so dass es einen zwingt möglichst alles gleichzeitig zu erledigen. Aber diese (oder einer dieser) 5 Übungen helfen mir im Alltag, egal wie stressig, mich wieder zu fokussieren, das Jetzt war zunehmen und (besonders wichtig) mich selbst und meine Empfindungen in diesem Moment zu spüren. Das erspart mir so viel Stress und negative Gedanken. 

Und wie macht ihr das? Habt ihr euch schon tiefer damit auseinander gesetzt? Macht ihr diese Schritte vielleicht schon immer oder habt ihr andere Wege?
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten=)

Love, Krisi

10 Kommentare:

  1. "Langsam essen" fällt mir auch schwer. Oft essen wir auf dem Sofa und der Fernsehr läuft nebenher. Das gibts in diesem Jahr nicht mehr :) Und man ist dann viel entspannter (und satter^^).
    LG, Nicole

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    1. Hallo Nicole
      Ja schon verrückt was das für einen Unterschied macht=)
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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  2. Hallo meine liebe Krisi,

    ich habe auch ein Buch über Achtsamkeit, ich denke es ist sehr wichtig gerade jetzt in unserer schnell lebigen Zeit etwas auf dich zu achten und Dinge wieder bewusst wahrnehmen und bewusst machen.

    Toll, dass du sowas machst!

    Ich mache Yoga und gehe oft raus um einfach runter zu schalten und um zu entschleunigen das hilft auch sehr.

    lg netzchen

    P.S.: Handy ausschalten und auf einer Decke am Boden 15 Min. lang ruhig da liegen, probier das mal aus, du wirst gar nicht glauben wie das auch entspannen kann!

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    1. Hallo Netzchen

      Ja, allgemein Handy ausschalten hilft viel, besonders eine Weile vor dem Schlafen (beim schlafen muss es sowieso dann aus sein)!

      Wenn du sogar ein Buch hast, kennst du sicher noch viele Tipps. Sicher sehr interessant!
      Herzliche Grüsse,
      Krisi

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  3. Huhu, da wollte ich doch auch mal bei dir schauen :-) Toller Artikel und so wahr! Man wurschtelt wirklich viel so halbherzig vor sich hin, immer ein Ohr/Auge woanders. Da werde ich mal mehr drüber nachdenken.

    Liebe Grüße
    Marsha

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    1. Hallo Marssha
      Dankeschön! Genau, das ist wirklich oft ein Problem...
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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  4. Sehr schöne Zusammenstellung! Punkt 1 und 2 versuche ich immer meinen Männern klar zu machen, mit mangelndem Erfolg!
    LG
    Tinka

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    1. Hallo Tinka
      Dankeschön=) Haha, jaes ist gar nicht so einfach sich da umzustellen. Besonders wenn der Sinn dahinter vielleicht nicht wirklich eingesehen wird;)
      Liebe Grüsse,
      Krisi

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  5. Ein wunderbarer Artikel.

    Gerade um in der so stressigen Zeit zur Ruhe zu kommen, sind Achtsamkeitsübungen eine gute Wahl. Ein paar Minuten Zeit dafür sollte jeder am Tag dafür übrig haben.

    So kann man die Übungen gut in seinen Alltag integrieren. Wie du ja auch schreibst: beim Warten an der roten Ampel, in der Schlange vor der Supermarktkasse, achtsam Spazierengehen und und und. Es fallen einem so viele Möglichkeiten ein.

    Am Anfang gehört schon etwas Konzentration dazu, aber wenn die Gedanken abschweifen, einfach wieder neu beginnen. Ich finde, es lohnt sich.

    Liebe Grüße
    Kath

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    1. Hallo Kath
      Danke. Das stimmt,am Anfang muss man sicher immer wieder bewusst daran erinnern,die Gedanken rennen ja meistens nur so....
      LG,
      Krisi

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