Wie ihr ja wisst habe ich 6 Monate in Kenia gelebt. Ich habe einiges
gesehen und viel Erfahren. Heute würde ich gerne mehr über das vegetarische Essen in Kenia schreiben, besonders im Inland. Die Küste ist sehr Swaheli und Indisch
geprägt, somit wieder ganz anders als der Rest des Landes.
Als Vegetarier ist es in Kenia schwerer, als z.B. in
Südafrika, aber durchaus meistens machbar. Ich habe bisher in nur in 2 Dörfern
erlebt, dass es für mich wirklich nichts anderes als trockenen Reis oder Pommes gab!
Worauf man sich gefasst machen muss, ist das Erstaunen und
teils auch empören der Leute, Bedienungen und teilweise auch Köche;) In
kleineren Städten und Dörfern ist das Wort Vegetarier unbekannt und kann zu
langen, teilweise lustigen, Gesprächen führen. Da es meist aber mindestens
immer eine vegetarische Alternative gibt, in der Regel gebratener Kohl, findet
man doch gemeinsam mit Koch und Bedienung eine Lösung. Davor wird aber
mindestens 5 Mal gefragt, ob man wirklich auch kein „Chicken“ isst, denn das
sei ja anderes Fleisch;)
Was ich leider oft erlebt habe, mich persönlich aber nie
allzu gestört hat, ist das trotzdem Fleisch mit serviert wird. Dies ist den
Kenianern nicht böse zu nehmen, da sie es gut meinen. Sie können einfach
nicht
glauben, dass Vegetarier wirklich kein Fleisch essen. Es heist dann immer „try it, try it, it`s
good“. Wer nun ganz radikal ist, wird danach sein Essen doch nicht essen
können, ich persönlich fand es nicht allzu schlimm das Stückchen Fleisch (was meist
auch sehr klein ausfällt) einfach zur Seite zu schieben und mein Essen trotzdem
zu geniessen.
Im Folgenden möchte ich euch ein paar klassische Gerichte
vorstellen, eins davon mit dem schon beinahe obligatorischen mini
Fleischstückchen zum Probieren;)
Chapati
Chapati ist die kenianische Version des indischen Naans.
Chapati wird aus Mehl, Wasser und Öl gemacht und mit viel Öl angebraten oder
danach bepinselt. Chapati gibt es in
jedem Restaurant und ist sehr beliebt und wirklich sehr lecker, ich habe es es
auch sehr oft bestellt.
….mit gebratenem Weisskohl
Das wohl am Verbreitesten und so ziemlicher immer verfügbare
Essen ist gebratener Weisskohl. Häufig wird dieser mit Tomaten und Zwiebel
angebraten und mit Koriander gewürzt. Kohl ist ein Grundnahrungsmittel und besonders
in ländlicherer Gegend wird es fast täglich gegessen.
Ndengu
Ndengu ist ein Linseneintopf aus grünen Linsen. Diese werden
mit Tomaten, Zwiebeln und reichlich Öl solange gekocht, bis sie komplett
zerfallen. Bisher habe ich aber nie ein einheitliches Ndengu gesehen bzw.
gegessen, es sieht jedes Mal anders aus, kommt in einer anderen Konsistenz und
ist etwas anders gewürzt.
Ugali
Ugali ist ein der afrikanisches Grundnahrungsmittel
schlechthin. Ugali gibt es in jedem Land, nur jeweils mit anderen Namen (Ich
muss mich korrigieren, ich weiss nicht ob es Ugali auch im Süden wie z.B.
Marokko oder Ägypten gibt). Es besteht aus Maismehl und Wasser, fertig. Das
Maismehl gibt es wirklich überall zu kaufen und Zubereitung ist bedenklich
einfach. Wasser aufkochen, Mehl dazugeben bis es andickt und dann immer weiter so
viel Mehl dazugeben bis es eine feste Konsistenz hat.
Ein weiteres Gericht das auf fast jeder Speisekarte zu
finden ist, ist Sukuma Wiki. Es ist das einzige Gericht, welches mir nicht
wirklich schmeckt. Sukuma ist ein bestimmer Grünkohl der in Kenia wächst. Der
Kohl wird sehr fein geschnitten und mit Tomaten und Zwiebeln gekocht. Der
Geschmack ist sehr speziell und schwer zu beschreiben, aber nicht Vergleichbar
mit unserem deutschen Grünkohl.
Githeri
Githeri ist hauptsächlich ein Essen für „arme Leute“. Mais und Bohnen werden in salziges Wasser einfach solange gekocht bis beider gar sind. Es schmeckt recht neutral und soll nur seinen einfachen Zweck dienen den Magen zu füllen. In unserer Schule bekommen die Kinder zum Mittagessen Githeri jeden(!) Tag.
Githeri ist hauptsächlich ein Essen für „arme Leute“. Mais und Bohnen werden in salziges Wasser einfach solange gekocht bis beider gar sind. Es schmeckt recht neutral und soll nur seinen einfachen Zweck dienen den Magen zu füllen. In unserer Schule bekommen die Kinder zum Mittagessen Githeri jeden(!) Tag.
Pilau mit Kohlsalat und Irio
Pilau ist ein gewürzter Reis. Pilau ist ein Gewürz das aus
folgenden Gewürzen besteht: schwarzer Pfeffer, Paprika, Kreuzkümmelkörner, gemahlene Gewürznelke,
geriebene Muskatnuss, zerstoßener Knoblauch, Zimtpulver und Kümmelkörner. Es ist häufig in Restaurant erhältlich, wird aber
eigentlich nur zu Festen gegessen, besonders bei Hochzeiten ist es ein
traditionelles Gericht. (Pilau ist meistens mit kleinen Fleichstückchen versehen, da oft nicht vegetarisch)
Irio sind Bohnen und Mais zerstampft. Es wird aber
nicht komplett zerstampft, sondern es bleibt immer grob. Irio erfüllt das
ähnliche Prinzip wie Githeri, ich finde es aber in der gestampften Version
lecker, vielleicht wird ein bisschen mehr gewürzt, dass konnte ich bisher nicht
rausfinden.
Chips Masala
Masala Chips sind normale Pommes, aber in einer Masala Sosse getränkt. Masala ist ein typisches keniasches Gewürz,bestehend aus schwarzer Kardamon, Zimt, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer und Gewürznelken.
Masala Chips sind normale Pommes, aber in einer Masala Sosse getränkt. Masala ist ein typisches keniasches Gewürz,bestehend aus schwarzer Kardamon, Zimt, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer und Gewürznelken.
Uji
Uji ist das meist verbreitete Frühstück in Kenia, besonders
in ärmeren Gegenden, sehr beliebt als Baby- oder Kindernahrung, aber auch bei
Erwachsenen. Es besteht meistens aus Mais- und Hirsemehl. Es gibt auch Formen
die Amarantmehl enthalten oder nur aus Hirse- oder Amaranthmehl bestehen. Uji
wird wie Porridge zubereitet, schmeckt aber komplett anders, mehr bitter.
Kenianer süssen deswegen das Uji, etwa mit Honig oder Zucker. Manche bereiten
es auch mit Milch zu, klassisch wird aber einfach nur das Mehl mit Wasser
aufgekocht. Es gibt auch fermentiertes Uji, dafür wird das Mehl mit Wasser
mehrere Tage stehen gelassen, bis es fermentiert und dann erst gekocht.
Bisher habe ich nur das normale Uji gegessen. Mir persönlich schmeckt Uji aus Hirse- und oder Amarnthmehl am Besten.
Bisher habe ich nur das normale Uji gegessen. Mir persönlich schmeckt Uji aus Hirse- und oder Amarnthmehl am Besten.
Mandazi
Mandazi ein klassischer kenianischer Snack den es wirklich überall gibt. Es ist ähnlich wie ein Donut, also frittierter Teig und demnach sehr fettig, aber lecker.
Mandazi ein klassischer kenianischer Snack den es wirklich überall gibt. Es ist ähnlich wie ein Donut, also frittierter Teig und demnach sehr fettig, aber lecker.
Wie ihr seht, es gibt eine vegetarische Auswahl für alle Vegetarier und auch vegane Gerichte, aber es ist oft immer wieder das gleiche.
Wart ihr schon mal in Kenia oder allgemein Afrika? Könnt ihr euch noch an euer Lieblingsessen erinnern?
Love,
Krisi
Krisi
Herzlichen Dank für diesen für mich sehr spannenden Überblick :-). Leider war ich bisher weder in Kenia noch in Südafrika. Nur Ägypten- Schnorchelurlaube mit Familie in meiner Kindheit/Jugend hab ich in Afrika erlebt. Dort waren die Speisen leider sehr europäisch. Nur an leckeres süßes Backwerk kann ich mich noch dunkel erinnern. Liebste Grüße fraujupiter
AntwortenLöschenJa, das kann ich mir vorstellen das es in Ägypten ganz anders ist, in Südafrika ist es auch schon viel europäischer.
LöschenLiebe Grüsse,
Krisi
Oh man! Diese Foodposts sind sowas von inspirierend!! Ich finde das sooo toll, wie man mit anderen einfach mal so eben teilt, was man so gegessen hat! Ich stelle gerade meine Ernährung um, obwohl ich so veganes und so überhaupt nicht leiden kann, und ich mir niemals vorstellen könnte Veganerin zu sein, möchte ich mich trotzdem gesund ernähren, und mache jetzt auch 2 bis 3 mal im Monat einen veganen Tag, an dem ich zwar 5 statt normalerweise 3 Mahlzeiten zu mir nehme, aber diese bestehen nur aus veganen Zutaten (bis auf Eier und Milchprodukte, da ich da einen Mangel habe).
AntwortenLöschenVielen, vielen Dank für so viel Inspiration!!
Schau doch vielleicht auch bei mir mal vorbei, mein Blog ist mehrsprachig!
http://barbiegreece.blogspot.gr/ Barbie :)
Vielen Dank, das freut mich sehr wenn es die inspiriert. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner vegetarischen Ernährungsumstellung, zwei bis drei mal im Monat ist besser als gar nicht. Suche dir ein paar leckere Rezepte raus und du weist merken, dass vegetarisch wirklich lecker ist und das Fleisch nicht die Hauptmahlzeit sein muss. Es gibt so viele leckere Rezepte, schau dich mal auf meinen und anderen Bligs um=)
LöschenLiebe Grüsse,
Krisi
Das klingt alles super interessant, Essen in anderen Ländern finde ich ohnehin immer ziemlich spannend :)
AntwortenLöschenLg Ronja
Ja, mir geht das auch immer so, deswegen wollte ich auch diesen Post verfassen;) Danke für dein Kommentar.
LöschenLiebe Grüsse,
Krisi
Wirklich interessant zu sehen, was man in Afrika so isst, dass bekommt man ja sonst gar nicht mit.
AntwortenLöschenDas Chapati könnte genau mein Geschmack sein, ich liebe die indische Version nämlich sehr : )
Und Pilau hört sich auch gut an : )
Viele Grüße
Patricia
Oh ja, Chapati ist richtig lecker. Ich habe das Rezept auf dem Blog gepostet=)
LöschenLiebe Grüsse,
Krisi